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14.6.2019: Regionalversammlung entscheidet über Windkraftstandorte

DSCN7358Der Haupt- und Planungsausschuss der Regional-versammlung Südhessen hat eine grundlegende Entscheidung zu den künftigen Standorten für Windindustrieanlagen im Regierungsbezirk Darmstadt getroffen. 1,4% der Fläche Südhessens sollen für Windräder genutzt werden. 0,8% werden zusätzlich als sogenannte "Weißflächen" deklariert und werden in einer erneuten Offenlegung einer weiteren Bewertung unterzogen. Ziel für Hessen bleibt, mindestens 2% der Landesfläche für die Windenergienutzung bereitzustellen. Für den Teilplan in der jetzigen Form stimmten CDU, SPD und Grüne; FDP und AfD sowie der CDU-Politiker Harald Buschmann (Odenwaldkreis) votierten dagegen. 

Die Tagung der Regionalversammlung fand im Frankfurter Römer statt. Auf dem Platz vor dem Eingang demonstrierten Vertreter von Bürgerinitiativen gegen die Entscheidung der Regionalpolitiker, 1,4% der Fläche Südhessens auszuweisen, u.a. weil bestimmte Landkreise überproportional im Vergleich zu anderen belastet werden (Beispiel Odenwaldkreis mit 3,8% seiner Fläche). Organisiert wurde die Demonstration vor der Regionalversammlung von Udo Bergfeld (BI Siedelsbrunn). Rund 70 Mitstreiter waren gekommen. Unverhofft traf man dabei auf Schüler der "Fridays for Future-Bewegung", die sich für den Ausbau der Windenergie aussprechen. Die Situation drohte kurzeitig zu eskalieren, konnte aber durch eine zielgerichtete Ansprache an die Schüler und anschließender sachlicher Diskussion entschärft werden. Weit voneinander lagen die Argumente gar nicht auseinander: Ebenso wie die Fidays for Future Bewegung setzen sich die Bürgerinitiativen für den Erhalt des Waldes und seiner Bäume ein. Windindustrieanlagen, die Mitten in intakten Waldgebieten entstehen sollen, sind für beide Seiten tabu. Alles andere würde auch gegen die Demonstrationen am Hambacher Forst sprechen. Dort wurde der Wald vor dem Kohleabbau gerettet; nichts anderes verfolgen die Bürgerinitiativen - sie wollen den Wald vor Windindustrieanlagen schützen. Dennoch wäre es naiv von einer Seite zu glauben, man hätte die andere restlos überzeugen können. 

Fakt ist: Dem Odenwald steht durch den Beschluss der Regionalversammlung eine Katastrophe bevor. Es droht die Verspargelung der Landschaft. Intakte Wald- und Ökosysteme werden durch Industrieanlagen großflächig zerstört. Der Odenwald wird in eine Industrielandschaft verwandelt. Die betroffenen Anwohner stehen dieser Entwicklung hilflos gegenüber. Politiker verraten ihre Heimat, ihre Kulturlandschaft. Sie stellen Klimaschutz vor Landschaft- und Naturschutz und vergessen dabei, dass nur auf Basis des Naturschutzes ein wirksamer Klimaschutz entstehen kann. Der Wald ist unser größter CO2-Speicher. Im Amazonasgebiet wird gerade die Lunge der Welt abgebrannt und gerodet. In Deutschland wird er ebenfalls gerodet, damit Platz für Windräder geschaffen werden kann. Diese erzeugen nicht grundlastfähigen Flatterstrom; die Ausbeute ist zudem noch gering, da es sich im Odenwald um windschwache Gebiete handelt. Ein Irrsinn. 

Alle Fotos vom 14.6.2019, Platz vor dem Frankfurter Römer; Quelle: privat 

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