8.5.2019: Ausbaupläne stoßen auf Ablehnung
Auf blanke Ablehnung bei der überwiegenden Mehrzahl der anwesenden Bürgerinnen und Bürger stießen die Pläne über den Ausbau der Windkraft-Nutzung im Odenwaldkreis, die die Geschäftsstelle der Regionalversammlung am 8. Mai 2019 in der Erbacher Werner-Borchers-Halle präsentierte. Eigentlich sollte über diese Veranstaltung eine Art Verständigung zwischen Bevölkerung und Politik über die Ziele und Festlegung von Windrad-Standorten herbeigeführt werden. Allerdings prallten die Vorstellungen der Landespolitik mit den Interessen der Odenwälder Bevölkerung, die sich mehrheitlich einen ungestörten Lebensraum wünschen, hart aufeinander. Bereits im Vorfeld zu der Veranstaltung in der Werner-Borchers-Halle demonstrierten rund 200 Windkraftgegner gegen die Pläne der Regionalversammlung.
Der Odenwaldkreis soll den aktuellen Planungen zufolge insgesamt 3,7% seiner Fläche dem Windrad-Ausbau opfern, während der hessische Landesdurchschnitt lediglich 1,7% seiner Flächen ausweist. Der Bevölkerung ist dies deutlich zu viel. Besänftigen ließen sich die Besucher der Veranstaltung auch nicht davon, dass die Planer in einem letzten Abgleich 2 von 18 Vorranggebiete im Odenwaldkreis zunächst außen vorließen (sogenannte "Weißflächenplanung"). Dies reduziert die aktuelle Quote von 3,7% auf 2,7%, allerdings würden die zwei betroffenen Flächen in ein weiteres Prüfungsverfahren überführt werden, welches zu einem späteren Zeitpunkt stattfindet. Der Ausgang wäre dann formal offen, allerdings vorhersehbar. Die Privilegierung der Windkraft und die landespolitischen Ziele der schwarz-grünen Regierung in Wiesbaden werden weitere Zulassungen für die Windkraftbetreiber zulassen. Anträge von Windkraftbetreibern werden schon heute durchgewunken, auch weil die Beweislast umgekehrt wird (siehe Artikel in der FAZ). Der Odenwaldkreis wird sich daher mit einer Quote von 3,7% anfreunden müssen.
Artikel DA-Echo vom 10.5.2019 Kommentar zum Erläuterungstermin DA-Echo vom 10.5.2019
Artikel FAZ vom 8.5.2019 Artikel OZ vom 10.5.2019 [Dr. Sascha Weber hat erhebliche Zweifel]