13.4.2018: Abbruchstimmung nicht ohne Tücken
In Deutschland läuft ab dem Jahr 2020 jährlich für tausende von Windräder die EEG-Förderung aus. Die Betreiber müssen Ihren Strom dann auf dem freien Markt anbieten. Dort sind die Preise allerdings im Keller, sodass die Windindustrieanlagen vom Betreiber nicht mehr wirtschaftlich unterhalten werden können. Viele "Windparks" sind bereits heute, trotz massiver Subventionierung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz, unrentabel. Wenn nun noch die Förderung nach 20 Jahren ausläuft, wird ein kostendeckender Weiterbetrieb schlicht nicht mehr möglich sein. Tausende von Windräder müssen dann abgebaut werden. Dadurch entstehen weitere Probleme - nicht nur in Bezug auf das Recycling der Rotorenblätter. Der Rückbau der Anlagen sieht laut Baugesetzbuch die vollständige Beseitigung der Fundamente vor, die in der Regel aus mehr als 3000 Tonnen Beton und Stahl bestehen. Dafür müssen mehrere hundertausende Euros ausgegeben werden. Wieder einmal zeigt sich die Windenergiebranche einfallsreich, um sich nicht an bestehende Regeln halten zu müssen. Deals werden mit den Landbesitzern getroffen, um lediglich die obere Schicht der Fundamente abtragen zu müssen. Der Rest bleibt im Boden und versiegelt diesen bis auf alle Ewigkeit weiter. Das zuständige Bundesamt ahndet dieses widerrechtliche Vorgehen bisher nicht. Wieder einmal ein typisches Beispiel für funktionierende Lobbyarbeit in Deutschland.
Europäisches Institut für Klima & Energie, Beitrag vom 13.4.2018